| von Rainer E. Zimmermann |
1. Drehung/Hebung | |
Zeit
|
Denn die Zeit insgesamt fällt nicht mit dem gradlinigen Nacheinander bloßer Uhrzeit zusammen, sie existiert zwar unabhängig vom Menschen, aber auch in ihrem Vergangenheitsmodus nicht unabhängig von dem sich verändernden, unabgeschlossenen Inhalt, der in ihr vorgeht und dessen konkretes Feld sie darstellt. (93) (...) der Zeitverlauf differenziert sich in verschiedenen Ebenen, wie sie nicht einfach ein gleichmäßiges Vorher und Nachher einer formalhomogen beschaffenen Reihe aus Vergangenheiten in Zukunft überhaupt zulassen. Folglich sind die verschiedenen Zeitquanta selber nicht homogen, sie sind meist deutlich qualitativ voneinander verschieden (...) (94) Die Zeit ist ab ovo diskontinuierlich, immer wieder entsprechend der Punktualität des Daß, dem sie entspringt und das sie in diskontinuierlichem Fluß sich ausbreiten läßt. (102) Zuletzt und zuinnerst ist die Zeit die rahmenhafte Entfaltung eines sich intensiv Aufmachenden im Wegfeld; (...) (106) Es ist gut, Zeit zu haben (...), es ist so gut und fast besser, als Raum zu haben (...) (107) |
Raum |
Auch das noch so einsame Jetzt kommt niemals ohne ein Hier vor, dicht dabei. Selbst das noch unentfalteste Innen hat um sich herum einen Ort, wo es sich befindet. Es hat ein Wo; erst recht verlaufen die weiteren zeitlichen Zustände und Äußerungen in einem richtigen Außen, nämlich räumlich. (107) Dort überall läßt der primär übliche Unterschied von Zeit- und Raum-Rahmen nach, wo das Pluszeichen im Arithmetisch-Algebraischen sich vollends dynamisiert und vor allem das "Geometrische" des Raums keineswegs nur mehr eines des Gewordenseins und seiner Verdinglichung bezeichnet. (109) Es gibt raumhaft den dialektisch möglichen Umschlag gerade von der Quantität zu anders raumhafter Qualität, Qualitäts-"Gestalt", es gibt Auszugsgestalten aus den bisherigen Gestalten, worin die Figuren des Qualitativen mittels immanenten Widerspruchs in neue umschlagen. (109) |