| von Doris Zeilinger |
Immer wieder versuchter Augen-Blick
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"Item:
hier überall ist ein Insich vorausgesetzt, das sich hebt und nach außen
drängt. Es schlägt im Jetzt, zieht in das Künftige, wohin
allemal ein vorwärtsdrängendes Jetzt sich öffnet. Daher ist
die Zeit, worin dies Unmittelbare aus sich herausgeht, sich herausmacht,
etwas, dem sich stets die stoßende Quelle mitteilt; sie fließt
nur, indem sie stets augenblickhaft pocht.
Das stets noch unterbrechende Jetzt in ihr (der Zeit, D.Z.) ist so wenig ein bloßes Produkt zeitfremder Analyse, daß es vielmehr das Zeitnächste selber ist und der sogenannte Zeitfluß überall noch diesen Quellstoß hat. Das Jetzt als immer wieder versuchter Augen-Blick des Daß auf sich selbst ist in der Gegenwart immerhin verschlossen merkbar, im Erlebnis des Nunc sogar durchschlagend präsent. Die Zeit ist derart in sich selbst differenziert und atomisiert; ja, wenn das Jetzt als dasjenige gefaßt wird, was, obwohl an sich selber noch auf der Stelle tretend, sich außer sich doch ebenso in den nächsten Zeitzustand, in die Bewegung der Zukunft hineinbegibt und damit den eigentlichen Zeitweg begründet, dann läßt sich sagen: Der Moment, unbefriedigt jeden Augenblick und als dieser, bringt die Zeitform erst auf den Lauf, in das eigentliche Agendum darin." (EM 100f.) |