Prinzip Hoffnung

 Traum

von
Doris Zeilinger

Nicht entsagender Wachtraum vom vollkommenen Leben

  • PH = Prinzip Hoffnung

"Kein Träumen darf stehenbleiben, das tut nicht gut. Aber wird es eines nach vorwärts, dann sieht die Sache ganz anders zehrend aus.

Das objektiv Mögliche, an das der Traum sich halten muß, wenn er etwas taugen soll, hält in vorordnender Weise auch ihn. Der objektiv vermittelte und gerade deshalb nicht entsagende Wachtraum vom vollkommenen Leben überwindet so seine Anfälligkeit zum Betrogenwerden wie die Traumlosigkeit selber. Letztere, mit An-sich-Halten oder mit einem Realismus verbunden, der nur noch als resignierter einer zu sein scheint, ist ja gerade der überwiegende Zustand viel denkender, doch wenig erkennender Menschen in einer perspektivlosen Gesellschaft. Sie alle haben Unlust gegen vorwärts und den Durchblick nach vorwärts, wenn auch in verschiedenen Maßen und verschieden strömender Scheu. Halb griechische Demut, halb positivistische Vorsicht werden strapaziert, um aus dem Fakt, daß man nicht um die Ecke sehen könne, ein sozusagen antimarxistisches Gleichnis zu machen - alles, um bei der interessierten Traumlosigkeit zu bleiben." (PH 1616f)