Aufrechter Gang

 Parteilichkeit

von
Doris Zeilinger

Wir als den Gang der Sache nicht nur abbildendes, sondern fortbildendes

  • EM = Experimentum Mundi

"Dergleichen ('gemeinsames Bezogensein,Orientiertsein eines Subjekts und eines Objekts des Erkennens auf die Sache selber als eines Wahren, nicht bloß Richtigen') hebt sich sofort über ein Denken, das nur mit sich selber spielen will. Es soll ja der Weg zu kategorialen Grundbegriffen freigelegt werden, die uns angehen, indem sie uns ebenso an ihrer Sache beteiligen, also nicht einsam betrachterisch dastehen, vielmehr sich in ihre Sache selber mischen. Wobei im Unterschied zum bloß Betrachterischen, unengagierten Zustand unser Ich, vor allem Wir am wenigsten ausgeschaltet sein kann, nämlich als eingehendes, mitgehendes, den Gang der Sache nicht nur abbildendes, sondern fortbildendes.

Uns als ein Werdendes anzugleichen

Parteilich allerdings ist und bleibt hier alles, am meisten sogar das nur betrachterisch sein Wollende, das seinen Gegenstand nehmen will, wie er ist, statt ihn als bewegt zu erkennen und ihn so gerade in seiner eigenen Schwimmrichtung mitmachend uns als ein Werdendes anzugleichen. Oder auch polemisch nicht anzugleichen, wenn dadurch dem Werdenden geholfen wird, nicht in seine Irre zu laufen, sondern dem in ihm Gemeinten wachsend gleich zu werden. Das heißt Parteilichkeit im einzig gültigen, nämlich für die Güte der werdenden Sache Partei nehmenden Sinn, im Einklang ebenso mit uns wie mit der sich endlich gleich werden wollenden Sache. Hierbei ist die einfachste Form von Brücke zwischen Percipere und Esse, zwischen subjekthaft Idealem und objekthaft Realem nüchtern zu legen versucht worden, nämlich auf kausalem Weg. Kann doch eine Ursache vom Subjekt ausgehen und im Objekt Wirkungen hervorbringen ebenso wie vom Objekt her eine Wirkung auf Subjekt ausüben." (EM 54f)