| von Martin Blumentritt |
Einheit
von Methode und System
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Die Interpretation Hegels findet sich fast vollständig in "Subjekt-Objekt. Erläuterungen zu Hegel." Sie wirft auch ein Licht auf Begriffe wie konkrete Utopie und Hoffnung. Im Gegensatz zu Engels Forderung der Trennung von Hegelscher Methode und System hält Bloch an der Untrennbarkeit in ihrer Gesamtheit fest: "Methode und System also, sie sind an Hegel nicht trennbar, sie liegen beide am panlogischen Idealismus, an der Anagnorisis und ihrer Statik, sie haben aber ebenso beide Licht, sich mit Licht verbindend. Auch am System ist vieles herüberrettbar, auf die Füße stellbar (...)" (ÜM 480). |
Öffnung
Hegels
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Bloch moniert den "Erinnerungs-Geist" der Hegelschen Dialektik, so daß das Voranschreiten immer zugleich ein Zurückwenden ist - in Hegels Worten: ein Rückgang in den Grund. Der Geist findet nur das, was er an sich immer schon war. Der "grundfalsche Kreis von Kreisen" ließe keinen Platz für das Tätig-Offene (SO 514), für den "Ernst der Front und des Novum". Es gelte, die Hegelsche Dialektik, "die vom Phantom Anamnesis gehemmt" sei, in eine offene Dialektik zu transformieren. Bloch transformiert das Hegelsche System zu einem offenen System des Noch-Nicht. Hierbei findet die Kategorie der Möglichkeit eine Umwertung: Die reale Möglichkeit, der Gedanke der objektiven Möglichkeit, wird auf das Utopische hin gedacht und fungiert als epistemisches Korrelat der Hoffnung. So wird er von seiner Abgeschlossenheit befreit. |
Objektive Tendenz und reale Möglichkeit | Mit Hegels Begriff der objektiven Tendenz oder der realen Möglichkeit trachtet Bloch danach, abstrakte Utopie dadurch zu überwinden, daß er die konkrete Utopie in einer Anthropologie, gar Kosmologie der Hoffnung fundiert. Das Telos Hegelscher Philosophie, an sich Hegels Utopie, das Absolute, wird zum Noch-Nicht-Gewordenen, Noch-Nicht-Entschiedenen. |
Literatur: Bloch zu Hegel |
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